Montag, 9. Januar 2023
Vollmond
Bevor die junge Frau losfuhr, blickte sie noch einmal zum Fluß herüber. Dann versuchte sie, zum hundersten Male, der Mutter zu erklären, wie schön das Mondlicht war. Wie es ein Zwielicht über Stadt und Land warf, dieses durchsichtige Dunkelblau mit unsicheren Halbschatten, die nicht zuließen, ein Objekt eindeutig zu fixieren. Blau und schwarz, verwoben, einander durchziehend um die glitzernde Kugel des Vollmonds herum.
Das Funkeln des Lichts auf den winzigen Wellen des Flusses springend, sitzend, verschwindend.

Die Mutter sah sie an und als die junge Frau aufhörte zu sprechen, erklärte sie ihr, sie solle auf keinem Fall vergessen, das Licht am Fahrrad einzuschalten und nur auf den gut beleuchteten Straßen zu fahren. Sie wisse schließlich nicht, wer nachts alles unterwegs sei.

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Freitag, 8. Oktober 2021
Irgendwie nichts
Wenn ich in die Stadt gehe, fühle ich mich fremd. Seit anderthalb Jahren pendle ich zwischen Arbeit und zuhause und ab und an woanders.
Ich habe meine Verbindung zur Welt verloren

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Sonntag, 10. Mai 2020
endlich Regen
Es hat den ganzen Vormittag geregnet. Ein sanfter unaufhörlicher Dauerregen.
Ich hätte nie gedacht, daß ich mich mal über Regen freuen würde.

Jetzt hat es schon eine Stunde aufgehört. Ich liebe Sonnenschein. Aber man kann den Boden und die Pflanzen nach Wasser schreien hören.
Scheiß Klimawandel

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